Die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans der Stadt Memmingen ist einen Schritt weiter. Nachdem der Vorentwurf im September vergangenen Jahres der Bürgerschaft in mehreren Veranstaltungen vorgestellt worden war, erfolgte im Oktober und November 2023 die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit. Es gingen 25 Stellungnahmen von Behörden und weiteren Trägern öffentlicher Belange ein sowie 33 Stellungnahmen aus der Bürgerschaft. Der Stadtrat stimmte den Abwägungsvorschlägen der Verwaltung zu den vorgebrachten Anregungen mehrheitlich bei zwei Gegenstimmen zu. Nach den Sommerferien soll der überarbeitete Entwurf des Flächennutzungsplans öffentlich ausgelegt werden.
Der Regionalverband Donau – Iller sowie die Regierung von Schwaben als übergeordnete Landesplanungsbehörde bzw. Genehmigungsbehörde gehen die städtebauliche Entwicklung des Oberzentrums mit. Von den Nachbarkommunen bzw. von den benachbarten Landkreisverwaltungen gingen entweder keine oder keine kritischen Anregungen ein.
In Stellungnahmen aus der Bürgerschaft wurden in erster Linie zusätzliche Baulandflächen für Wohn-, Gewerbe- oder gemischte Nutzungen angeregt. „Städtebaulich zielführend können zusätzliche Wohnbauflächen in Eisenburg, Steinheim und Dickenreishausen in den Flächennutzungsplan übernommen werden“, erläuterte Uwe Weißfloch, Leiter des Stadtplanungsamts, im Stadtrat. Zur Sicherung von Betrieben in Steinheim werden dort gemischte Bauflächen erweitert.
Entsprechend der Rückmeldungen in der frühzeitigen Beteiligung mussten im Flächennutzungsplan-Entwurf neue Standorte sowohl für eine Hochschule als auch für einen Pflegecampus dargestellt werden. Eine integrierte Gemeinbedarfsfläche mit Zweckbestimmung Bildungseinrichtung soll nun nicht mehr an der Riedbachstraße, sondern südlich des Adenauerrings gegenüber dem zukünftigen Wohngebiet Grenzhofareal geplant werden. Eine neue Gemeinbedarfsfläche für eine Pflegeeinrichtung im nördlichen Stadtgebiet soll in Steinheim auf einer Fläche nördlich der Wittmannstraße dargestellt werden.
Mehrere Sonderbauflächen Photovoltaik werden außerhalb des teilprivilegierten Korridors entlang der Autobahnen dargestellt. Im Südosten des Stadtgebietes wird an der Schaltwerkstraße eine Versorgungsfläche für einen Netzbooster (Batteriespeicher zur Stabilisierung des Stromnetzes) und für weitere Energiespeicher für Strom aus regenerativen Energien erweitert.
Nach dem zustimmenden Entscheid des Stadtrats über die Abwägungsvorschläge der Verwaltung nach der frühzeitigen Beteiligung und der Zustimmung zum überarbeiteten Entwurf, ist nach den Sommerferien (voraussichtlich von 16.9. bis 25.10.) die öffentliche Auslegung vorgesehen. Bürgerschaft und Träger öffentlicher Belange haben dann erneut die Möglichkeit, Stellungnahmen und Anregungen einzubringen.
