Die Stadt Memmingen hat einen Gerätewagen Gefahrgut (GW-G) und ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) beschafft, die beide im Rahmen einer Feierstunde an die Freiwillige Feuerwehr Memmingen übergeben wurden. Zusammen kosten die beiden Fahrzeuge insgesamt 1,3 Millionen Euro, davon trägt die Stadt rund 880.000 Euro, der Rest der Freistaat Bayern. Oberbürgermeister Jan Rothenbacher betonte bei der Feier zur Indienststellung der Fahrzeuge: „Unser oberstes Ziel als Kommune, ist der Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger. Wenn wir nur ein Menschenleben damit retten können, dann hat es sich schon ausgezahlt!“
Beide Fahrzeuge wurde von Stadtpfarrer Pater Joshy Palakunnel O. Praem. und Pfarrer Ralf Matthes feierlich gesegnet. Auch die beiden Geistlichen wiesen darauf hin, dass sie mit dieser Segnung die Menschen miteinbeziehen, die damit in einen Einsatz fahren sowie diejenigen, denen bei den zukünftigen Einsätzen geholfen werde.
Stadtbrandrat Raphael Niggl dankte den Verantwortlichen des Stadtrats und aus der Verwaltung für die deutliche Verjüngung des Fuhrparks der Memminger Wehr durch diese beiden Anschaffungen: „960 ist dabei die Zahl des Tages. Denn so viele Ausrüstungsgegenstände sind auf dem Gefahrgut-Wagen. Damit wir für den Notfall bestens gerüstet sind.“
Bei der Indienststellung wurden außerdem die Namen der Fahrzeuge bekanntgegeben. Das GW-G wurde auf den Namen Karl-Heinz getauft, um Karl-Heinz Scheufele zu ehren, der sich jahrzehntelang um die Bereiche ABC- und Strahlenschutz gekümmert hat.
Das HLF bekam den Namen Hans-Martin, für den Dritten Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger. „Damit wollen wir Danke sagen für das Engagement und seine beständig offenen Ohren für die Belange der Memminger Feuerwehr, nicht nur als jahrelanger Stadtrat, sondern auch als Bürgermeister“, erklärte Stadtbrandrat Raphael Niggl dem völlig überraschten Geehrten.
Weitere Informationen zu den beiden Fahrzeugen:
Der Gerätewagen-Gefahrgut (GW-G) ist ein Feuerwehrfahrzeug für den Einsatz bei Gefahrgutunfällen. Er führt neben den Geräten für den Umweltschutz auch spezielle Schutzkleidung mit. Der GW-G enthält spezielle Ausrüstung zur Schadensbekämpfung und Schadensbeseitigung wie z.B. bei Säure- oder Mineralölunfällen, bei denen Schäden für Personen oder Umwelt befürchtet werden müssen. Kosten des Fahrzeugs samt Aufbau und Beladung: 712.056 Euro, davon trägt der Freistaat 295.000 Euro.
Besonderheiten/Sonstiges:
• Als besondere Ausstattung ist eine Drohne für den Gefahrguteinsatz zu erwähnen; weiterhin hat das Fahrzeug auf beiden Seiten eine sehr große Markise, damit sowohl bei Regen wie auch starker Sonneneinstrahlung eine sichere Entnahme der Gerätschaften möglich ist.
• Die Ausschreibung erfolgte zusammen mit der Stadt Kaufbeuren; die Ausschreibungsunterlagen wurden gemeinsam erstellt und durch die Stadt Kaufbeuren veröffentlicht.
Das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) ist für einen Gruppenführer und acht Feuerwehrangehörigen, also einer Gruppe mit neun Einsatzkräften ausgelegt, und verfügt über eine fest eingebaute, vom Fahrzeugmotor angetriebene Feuerlöschkreiselpumpe.
Die Zahlenkombination 20/16 bedeutet, dass die Pumpe mindestens 2000l Wasser pro min bei einem Ausgangsdruck von 10 bar fördert und das Fahrzeug über einen mitgeführten Löschmittelvorrat von 1600l Wasser verfügt. Kosten des Fahrzeugs samt Aufbau und Ausstattung: 584.526 Euro, davon trägt der Freistaat 119.000 Euro.
Besonderheiten/Sonstiges
• Als besondere Ausstattung ist ein System enthalten, das das Löschen der Batterien von E-Fahrzeugen einfacher möglich macht.
• Eine weitere Sonderausstattung ist das Druckluftschaumsystem (CAFS) mit einem Tank von 120 Litern Schaummittel.
• Wassertank mit 1.600 Liter Wasser